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LSVT

Das LSVT® ist die anerkannte Therapie in der Behandlung von Sprechstörungen bei Menschen, die unter der Parkinson`schen Erkrankung leiden, da die Erfolge dieser Behandlung bis zu zwei Jahre anhalten. Die Methode wurde von den amerikanischen Sprachtherapeutinnen Dr. Lorraine Ramig und Carolyn Bonitati im Jahre 1987 entwickelt und nach der ersten damit behandelten Patientin (Lee Silverman) benannt.

Sprechstörungen und die Parkinson’sche Erkrankung

Nahezu jede von der Parkinson’schen Erkrankung betroffene Person wird Probleme beim Sprechen haben. Diese treten früh im Krankheitsverlauf auf und beeinträchtigen zunehmend die Lebensqualität durch:

  • eine leise Stimme
  • eine verwaschene Aussprache
  • eine monotone Sprechweise
  • eine heisere Stimme.

Medikamente und Operationen können die anderen Symptome der Parkinsonerkrankung zum Teil dramatisch verbessern, aber sie helfen bei Sprechstörungen nicht. Die einzige Möglichkeit, das Sprechen zu verbessern, ist die Sprechtherapie.

Es gibt Hinweise in verschiedenen Untersuchungen, dass der Stimme eine Schlüsselrolle im Sprechsystem zukommt. So hat sich gezeigt, dass intensives Stimmtraining häufig auch deutliche Verbesserungen anderer Funktionsbereiche des Sprechens wie der Atmung, der Aussprache und der Satzmelodie bewirkt (sogenannte „cross-over“-Effekte).

Ergebnisse:

  • Die Lautstärke der Stimme nimmt zu.
  • Die Verständlichkeit verbessert sich.
  • Der Gesichtsausdruck wird lebendiger.
  • Das Schlucken verbessert sich.
  • Die neurologischen Funktionen verbessern sich (PET).

Das LSVT® stärkt die eigenen Kräfte, indem es die Kommunikationsfähigkeit fördert und somit zu einer höheren Lebensqualität beiträgt.

Delfin 4

Sprache spielt im Entwicklungsprozess eines Kindes eine erhebliche Rolle. Sie ermöglicht das Verstehen sowie den Austausch miteinander. Die Förderung der Sprachentwicklung ist somit ein Schwerpunkt in der Bildungspolitik. Im Februar 2010 begann auch in Sachsen-Anhalt das pädagogische Testverfahren „Delfin 4“, mit welchem der Sprachstand erhoben werden soll. Zur  Zielgruppe des Screenings  gehören Kinder, die 2 Jahre vor der Einschulung stehen. Zweck von Delfin 4 ist festzustellen, ob und wieweit eine zusätzliche Sprachförderung in Deutsch erforderlich ist.

Diese kann sowohl

  • Kinder mit Deutsch als Erstsprache, die nicht altersgerecht entwickelte Fähigkeiten in Deutsch aufweisen als auch Kinder mit nichtdeutscher Erstsprache, die nur über unzureichende Deutschkenntnisse verfügen, betreffen.

Delfin 4 vermag nicht, therapiebedürftige Sprachauffälligkeiten festzustellen. So kann es passieren, dass ein Kind zwar den Delfin 4-Test im Kindergarten besteht, jedoch trotzdem Sprachauffälligkeiten zeigt, die von einem Logopäden behandelt werden sollten. Des Weiteren ist bei Kindern mit Sprachentwicklungsstörungen die pädagogische Sprachförderung kein Ersatz für die medizinisch orientierte Sprachtherapie. Im Zweifelsfall, ist die Vorstellung beim Arzt notwendig. Dieser entscheidet dann, ob und in welchem Rahmen die logopädische Therapie stattfindet, die dann nach einer standardisierten Sprachentwicklungsdiagnostik patientenorientiert und effizient geplant und durchgeführt wird.

Quelle:  Handreichung Delfin 4 - Sprachförderorientierungen